Wenn nicht hier, wo denn sonst?

Der Kreis Düren und das Helmholtz-Cluster für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft (HC-H2) wollen ihren Austausch intensivieren. Deswegen haben sich Landrat Wolfgang Spelthahn und HC-H2-Sprecher Prof. Peter Wasserscheid getroffen, um über das große Thema Wasserstoff zu sprechen.

Bis 2035 klimaneutral

Seit Jahren schon ist der Kreis in Deutschland ganz vorne mit dabei, wenn es um das Etablieren von Wasserstoff-Technologien geht. Aktuell betreibt er fünf Wasserstoff-Busse, in den kommenden Jahren soll die Zug-Flotte der Rurtalbahn mit Wasserstoff betrieben werden. Bis 2035 will der Kreis klimaneutral sein, indem er die CO2-Emissionen auf 0 reduziert. Deswegen hat der Kreis in Sichtweite der HC-H2-Containerbüros im Brainergy-Park eine große Photovoltaik-Anlage errichtet.

Die 18.200 Solarmodule erreichen eine Leistung, mit der knapp 3000 Haushalte versorgt werden können. Die C02-Ersparnis pro Jahr liegt bei 4.604 Tonnen. Mittelfristig geplant ist der Aufbau eines Elektrolyseurs in unmittelbarer Nähe. Mit dem aus Sonnenenergie gewonnenem Strom soll der Elektrolyseur betrieben werden, um grünen Wasserstoff zu erzeugen, der die Busse und Bahnen antreibt.

„Wenn nicht hier, wo denn sonst“, sagte Wasserscheid über den Standort-Vorteil, der vor Ort in Sachen Wasserstoff entstanden ist. Nicht zuletzt wegen des mutigen Vorangehens des Kreises Düren.

„Wenn nicht diese Region zeigen kann, wie wichtig Wassersoff für die Energiewirtschaft der Zukunft sein wird – wo dann sonst“, präzisierte Wasserscheid seine Aussage.

„Es ist ein Glücksfall, dass es hier schon das lange vorher durchdachte Konzept des Brainergy-Parks gibt. Das zeigt, dass hier was passiert. Das ist wichtig für Firmen, die in das Thema Wasserstoff einsteigen wollen und sich überlegen, wo sie das tun.“ Der Brainergy-Park ist ein von der Stadt Jülich und den Gemeinden Niederzier und Titz gemeinsam betriebener Gewerbepark, in dem nachhaltige und wissenschaftsnahe Konzepte umgesetzt werden. Der Kreis Düren hält ebenfalls Gesellschafteranteile.

Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand

Das Forschungszentrum Jülich hat sich bewusst dafür entschieden, sein neues Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) im Brainergy-Park anzusiedeln. Das Institut bildet den Kern des HC-H2. Die Ansiedlung im Brainergy-Park soll das Institut und das Cluster zu einer weithin sichtbaren Anlaufstelle für Menschen machen, die das Thema Wasserstoff groß machen wollen.

„Diese Entscheidung des Forschungszentrums, sich hier anzusiedeln, erhöht die Strahlkraft des Themas Wasserstoff in unserer Region und in unserem Kreis erheblich. Das ist bestes Regionalmarketing“, sagte Spelthahn.

Er betonte zudem, dass das Gelingen der Energiewende hin zu regenerativen Energieträgern nur gelingen könne, wenn Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten. „Ohne den wissenschaftlichen Anspruch ist das Thema Wasserstoff nicht möglich. Im HC-H2 passiert beides: Hier wird an den Grundlagen geforscht und hier werden die Erkenntnisse in die Anwendung gebracht. Das hilft uns allen.“

Wolfgang Spelthahn (rechts), der Landrat des Kreises Düren, war bei uns zu Gast, um mit unserem Sprecher Prof. Peter Wasserscheid über die Wasserstoff-Region zu sprechen. Foto: HC-H2.
Wolfgang Spelthahn (rechts), der Landrat des Kreises Düren, war bei uns zu Gast, um mit unserem Sprecher Prof. Peter Wasserscheid über die Wasserstoff-Region zu sprechen. Foto: HC-H2.