2025 zieht Lamers in den Park

Der Brainergy Park: fast unendliche Weiten im Jülicher Norden. Der Neubau der Hans Lamers Bau GmbH liegt mittig im Bild. Darüber befinden sich die PV-Felder, die ab dem kommenden Jahr die Elektrolyse des Kreises Düren mit grünem Strom versorgen sollen. Direkt unterhalb des Lamers-Neubaus auf der großen grünen Fläche erfolgt bald die Ansiedlung der  QCG Computer GmbH. In der rechte Bildhälfte sind die Gebäude der Zukunftsagentur Rheinisches Revier und darunter des HC-H2 und der Brainergy Park GmbH zu sehen. Foto: Forschungszentrum Jülich/Jansen

Viel Wachstum im Park

Der Brainergy Park verändert sein Gesicht im Moment von Woche zu Woche. Das liegt zum einem am sogenannten Start-Up Village, das im südlichen Bereich des innovativen Gewerbegebiets auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Helmholtz-Clusters Wasserstoff (HC-H2) entsteht. Bald sollen die ersten neu gegründeten Unternehmen oder solche, die auf dem Weg dorthin sind, in dem kleinen, modernen Containerdorf einziehen.

Für sehr viel Bewegung im Park sorgt ein weiteres Unternehmen, das längst etabliert ist und weiß, wie Bauen geht: die Hans Lamers Bau GmbH. Das 1926 gegründete Unternehmen zieht im kommenden Jahr aus seiner Lage in der Jülicher Innenstadt um in den Brainergy-Park. „Wir wollen zeigen, was wir können“, sagen Geschäftsführer Harald Mertens und der für den Neubau verantwortlichen Ingenieur Jakob Janßen beim jüngsten HC-H2 Brainergy Park Connect. Das ist eine regelmäßig stattfindende Veranstaltung des HC-H2 für Anrainer des Parks und solche, die sich für eine Ansiedlung dort interessieren. Der neue Standort des großen Jülicher Bauunternehmens Lamers wird also zeitgleich ein Aushängeschild.

Eins zeigt das Unternehmen jetzt schon: Es kann schnell bauen. Denn seit einigen Wochen geht es auf dem künftigen Firmengelände Schlag auf Schlag. Aber nicht überhastet, denn das Unternehmen denkt nachhaltig, wie Harald Mertens erklärt. Beispielsweise, was die Energieversorgung angeht. „Wir wollen autark sein. Rechnerisch schaffen wir das. Teilweise werden wir einen Teil der Energie sogar ins Netz einspeisen können.“

Geschäftsführer Harald Mertens (r.) und der für den Neubau verantwortlichen Ingenieur Jakob Janßen erklären den Lamers-Neubau. Foto: Forschungszentrum Jülich/Jansen

Solarthermie, PV-Anlagen, Windräder

Das Lamers-Energiekonzept besteht aus Photovoltaik-Anlagen auf jedem Dach, die in der Spitze 430 Kilowatt liefern können. Dazu kommen zwei Wärmepumpen und eine Hackschnitzelanlage, die für 60 Kilowatt sorgen kann. Als zusätzliche Energielieferanten plant das Unternehmen zwei Kleinwindkraftanlagen. Für die Warmwasserversorgung sorgt künftig eine Solarthermieanlage. Wohin mit der ganzen Energie, die je nach Wind und Sonnenschein über den Bedarf hinaus hergestellt wird? Sie wird beispielsweise an den zwölf Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt.

Drei große Gebäudekomplexe dominieren das neue Lamers-Gelände in Zukunft. In einer rund 1750 Quadratmeter großen Kalthalle werden Betonfertigteile produziert. Außerdem entsteht hier eine Außenlagerfläche für Betonfertigteile, Baumaschinen und Baumaterialien, die auf dem aktuellen Firmengelände in einem Freiluftlager aufbewahrt werden. Neben der Kalthalle gibt es eine sogenannte Warmhalle mit einer Größe von etwa 2.800 Quadratmetern Nutzfläche, die ebenfalls als Lagerfläche genutzt werden soll und zudem die Werkstatt beheimaten soll.

So soll der Verwaltungskomplex aussehen, den das Unternehmen neu baut und im kommenden Jahr in Betrieb nehmen will. Grafik: Lamers

Kern des neuen Lamers-Standorts wird das neue Verwaltungsgebäude, das ebenfalls nach allen Regeln der Bau-Kunst entstehen soll. „Wir streben den Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen an“, erklären Harald Mertens und Jakob Janßen. Unter anderem zieht Lamers für eine effizientere Versorgung sogenannte Heizkühldecken in den Neubau ein, der wie die Warmhalle mit regenerativer Energie versorgt werden soll.

Mit dem Verwaltungsgebäude will die Hans Lamers Bau GmbH auf den wachsenden Bedarf an Arbeitsplätzen im Brainergy-Park reagieren. Die Größe des Neubaus ist bewusst größer gewählt als der eigene Bedarf. Rund 1.700 Quadratmeter Bürofläche will das Unternehmen zur Miete anbieten. Zudem entsteht in dem Gebäude ein multifunktionaler Veranstaltungsraum, der Platz für 199 Teilnehmer bietet.

Das Jülicher Traditionsunternehmen zieht nicht aus der Innenstadt in den Brainergy Park, weil es dort mehr Platz hat. Der neue Standort ist mit rund 28.000 Quadratmetern Gesamtfläche sogar geringfügig kleiner als die Fläche in der Innenstadt. „Wir nutzen die Chance, um unsere Infrastruktur zu modernisieren und die Abläufe am neuen Standort zu optimieren. Außerdem ist die Verkehrsanbindung des Brainergy Parks besser“, erklärt Harald Mertens.