Neuer Direktor am Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft

Zum 1. Dezember tritt Prof. Dr. Hans-Georg Steinrück seine Position als Direktor des Institutsbereichs 1 am INW an.
Foto: Forschungszentrum Jülich/Jansen

Das Institut für nachhaltige Wasserstoffwirtschaft (INW) am Forschungszentrum Jülich wächst weiter. Am 1. Dezember wird Prof. Dr. Hans-Georg Steinrück Direktor des Bereichs Katalytische Grenzflächen (INW-1). Der 35 Jahre alte Physiker wechselt vom Chemiedepartment der Universität Paderborn nach Jülich und wird den Institutsbereich neu aufbauen. Mit Steinrück sind zwei Jahre nach Gründung des INW drei der vier Institutsbereiche mit Direktor:innen besetzt. Im März war Prof. Dr. Andreas Peschel am INW-4 gestartet, im Oktober Prof. Dr. Regina Palkovits am INW-2.

„Der Aufbau unseres neuen Instituts INW schreitet stetig voran. Ich freue mich daher sehr, dass wir mit Prof. Hans-Georg Steinrück einen weiteren international renommierten jungen Wissenschaftler für den Aufbau unseres neuen Institutsbereichs gewinnen konnten und damit einen weiteren Vordenker einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Jülich begrüßen dürfen“, sagt Dr. Peter Jansens, Mitglied des Vorstands am Forschungszentrums Jülich.

„Ich hoffe, dass das Team aus erstklassigen Direktorinnen und Direktoren viele weitere talentierte Forschende motiviert, sich dem INW anzuschließen.“

Ruf an die RWTH Aachen

Steinrück hat in Physik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promoviert und danach fünf Jahre in der Abteilung Materialwissenschaften des SLAC National Accelerator Laboratory der renommierten US-Universität Stanford geforscht. Seit 2020 ist er Juniorprofessor fürGrenzflächenbestimmte Prozesse in der Reaktionstechnik‘ an der Universität Paderborn. Nach dem sogenannten Jülicher Modell erhält Hans-Georg Steinrück den Ruf als Professor an die RWTH Aachen und gehört ab Dezember dem Aachener Institut für Physikalische Chemie an.

Ich hoffe, dass das Team aus erstklassigen Direktorinnen und Direktoren viele weitere talentierte Forschende motiviert, sich dem INW anzuschließen.

Dr. Peter Jansens

„Mich reizen die Herausforderung und die Chance, den Aufbau eines neuen Instituts mitzugestalten“, sagt Hans-Georg Steinrück. Jülich und Aachen seien Standorte, die für Spitzenforschung im Bereich der erneuerbaren Energien bekannt sind. „Außerdem habe ich am INW die innovative Möglichkeit, skalenübergreifend zu arbeiten. Eine solche Struktur, die im Resultat dazu führt, dass Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die Anwendung kommen, halte ich für sehr spannend und fortschrittlich.“ Eine ähnliche Herangehensweise kenne er aus seiner Zeit am SLAC in Stanford.

Institutsbereiche bauen aufeinander auf

Die Institutsbereiche am INW bauen inhaltlich aufeinander auf. Hans-Georg Steinrück wird auf der kleinsten Skala arbeiten, weil er die Rolle und Wechselwirkungen der Atome und Moleküle in Prozessen wie der Katalyse und anderen Reaktionen untersucht. „Die Frage, wie wir ein Molekül auf einer Katalysator-Oberfläche anordnen, bestimmt später maßgeblich die Antwort auf die Frage, wie langlebig und effizient der Reaktor in der Anwendung ist“, erklärt Steinrück, wie sein Forschungsbereich die der anderen INW-Institutsbereiche beeinflusst.

Präzise Messmethoden entwickeln

Unter anderem will der neue Direktor präzise operando-Messmethoden entwickeln und weiter verfeinern, mit denen sein Team und er die Eigenschaften von Atomen und Molekülen besser bewerten können. „Wir setzen beispielsweise oberflächensensitive Röntgenmethoden wie Röntgenreflektometrie ein und können somit beobachten, wie sich die Eigenschaften von Katalysatoroberflächen während des Betriebs verändern und entwickeln.“

In der ersten Phase seiner Arbeit am INW baut Steinrück sein eigenes Team auf. Gesucht werden Chemiker:innen, Physiker:innen und Ingenieur:innen, Postdocs und Promovierende sowie Techniker:innen. Ein Teil der Stellen ist bereits ausgeschrieben.

Die Rolle im Rheinischen Revier

Das INW bildet den Kern des Helmholtz-Clusters Wasserstoff (HC-H2). Das Cluster soll im Strukturwandel im Rheinischen Revier mit der Demonstration neuer Wasserstechnologien für wirtschaftliches Wachstum sorgen.